Die Warschauer Allerheiligenkirche als „House of Life“ ausgezeichnet.
Die Warschauer Allerheiligenkirche als „House of Life“ ausgezeichnet.
Als erste Gemeinde in Polen wurde die Warschauer Allerheiligenkirche mit dem Titel „House of Life“ ausgezeichnet. Verliehen wird diese Ehrung seit 2014 weltweit durch die Internationale Stiftung Raoul Wallenberg vor allen an Kirchen und Klöster, die während des Holocaust Juden im großen Stil geholfen haben. Mit ihrer Initiative möchte die Stiftung nach eigener Aussage „über 70 Jahren seit Ende des II. Weltkriegs all denen danken, die alles riskierten, selbst das eigene Leben, um anderen zu helfen.“
Die Allerheiligenkirche grenzte in jener Zeit unmittelbar an des Warschauer Ghetto. Im Pfarrhaus und den dazu gehörigen Wirtschaftsgebäuden fanden damals an die 100 Juden Zuflucht und Schutz. Zudem mühte man sich um die Versorgung der hungernden Juden. Auch stellten die Priester der Gemeinde falsche Taufurkunden aus, um Juden das Überleben auf der „arischen“ Seite zu ermöglichen. Sie waren auch Teil einer den Ghettojuden leistenden Fluchthilfeorganisation.
Die Tafel mit der Information über die Titelverleihung wurde am 7. Juni im Innenraum der Kirche enthüllt. Vor diesem feierlichen Akt wurde die Premiere des Dokumentarfilms „All das habe ich gesehen“ über die den Juden durch die Allerheiligenkirche gewährte Hilfe gezeigt.
Quelle: Tomasz Urzykowski, Kościół Wszystkich Świętych uhonorowany przez społeczność żydowską. Otrzyma tituł „House of Life“ (Die Allerheiligenkirche durch die jüdische Gemeinschaft geehrt. Sie erhält den Titel „House of Life“), Gazeta Wyborca v. 7. 06. 2017.