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Drastischer Rückgang der sonntäglichen Gottesdienstbesucher in Polen 29. 11. 2022


Am 9. Oktober fand in den polnischen Gemeinden die jährliche Zählung der Gottesdienstbesucher statt. Danach erfüllen nur noch 20% polnischer Katholiken ihre Sonntagspflicht, wobei der festgestellte Rückgang in den westlichen Landesteilen gravierender ist als in Ostpolen.

Besonders kritisch ist der Rückgang in Wrocław (Breslau). Die schlesische Metropole gilt als die am stärksten westlich geprägte und damit weitgehend laisierte polnische Stadt, in der kaum 18% der Schülerinnen und Schüler von Gymnasien am schulischen Religionsunterricht teilnehmen.

Selbst die bei den Gläubigen äußerst beliebte Dominikanerkirche, die vor der Corona-Pandemie von rund 4000 sonntäglichen Gottesdienstbesuchern gefüllt war, verzeichnete am 9. Oktober 2022 nur mehr die Anwesenheit von 2150 Personen. Auch aus anderen Stadtgemeinden wurde eine derartige Halbierung der Zahlen gemeldet.

Dieser drastische Rückgang lässt sich durch die Schutzmaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie allein nicht erklären. Eher schon durch die zahlreichen, von den Bischöfen vertuschten klerikalen Missbrauchsfälle sowie durch eine fortschreitende Glaubenskrise, zu deren Überwindung ein überzeugendes pastorales Konzept derzeit nicht erkennbar ist.


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