Gründonnerstagspredigt des Posener Erzbischofs Gądecki
- Theo Mechtenberg
- 5. Juli 2017
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Gründonnerstagspredigt des Posener Erzbischofs Gądecki
In seiner diesjährigen Predigt am Gründonnerstag warnte der Posener Erzbischof vor Gefahren, denen der heutige Mensch ausgesetzt sei, und rief zum Widerstand gegen diese Bedrohung auf. Zugleich registrierte er auf internationaler Ebene eine Kehrtwende: Länder, die sich bislang widerstandslos von internationaler Hilfe abhängig gemacht und sich dafür im Gegenzug zu einer breit zugänglichen, legalen und kostenlosen Abtreibung, zur massenhaften Verteilung von Verhütungsmitteln, zu einer Ausweitung praktizierter Sterilisation verpflichtet hätten sowie mittels Programmen zu einer Vereinnahmung von Kindern, angefangen beim Kindergarten, um sie von Jugend auf an Pornographie und Homo- bzw. Transsexualismus zu gewöhnen, würden beginnen, den Prozess umzukehren.
Erzbischof Gądecki verwies zudem auf eine Debatte am Sitz der UNO, bei der über ein Dokument der Kommission „Menschheit und Entwicklung“ abgestimmt wurde, das u. a. die Abtreibung als ein Menschenrecht festschreibt. Während die USA, Russland, die arabischen Staaten, Lateinamerika und Kanada das Dokument nicht unterzeichnet hätten, sei es von der Europäischen Union angenommen worden.
Gądecki nahm auch Stellung zum in Posen stattfindenden Malta Festival. Er unterstützte die Absicht von Kulturministers Piotr Gliński, die bereits vertraglich zugesagte Dotation zu verweigern, und dies wegen der Aufführung des Theaterstücks Klątwa (Der Fluch) des kroatischen, vom Erzbischof als „demagogisch“ charakterisierten Regisseurs Oliver Frlijić , das wegen der Verwendung christlicher Symbole zu Protesten geführt hatte. Die Kultur müsse, so der Erzbischof, den Menschen menschlicher und ihn nicht zum Tier machen.
Für Polens Kirche sieht der Erzbischof drei Herausforderungen: Säkularisierung, Bioethik und Gleichgültigkeit.
Quelle: Tomasz Cylka, Mocne kazanie abpa Gądeckiego. Ostra kritika m. i. Unii Europejskiej (Eine heftige Predigt von Erzbischof Gądecki. Scharfe Kritik u.a. an der Europäischen Union) Gazeta Wyborzca v. 13.04.2017.
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