Außer der Reihe: Amazonas-Synode weist neue Wege für Kirche und Gesellschaft
- Theo Mechtenberg
- 31. Okt. 2019
- 9 Min. Lesezeit
Sobald ihr im Westen Wolken aufsteigen seht, sagt ihr: Es gibt Regen. Und es kommt so. Und wenn der Südwind weht, dann sagt ihr: Es wird heiß. Und es trifft ein. Ihr Heuchler! Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum nicht die Zeichen der Zeit? (Lk 12, 54-56)-
Dass die vom 6. – 27. Oktober im Vatikan tagende Amazonassynode auch hierzulande auf gesellschaftliches Interesse stieß, dafür sorgten vorab die Bilder des brennenden Regenwalds, die uns kürzlich als warnendes Signal einer weltweiten Umweltkatastrophe erreichten. Wer den Regenwald zerstört, zerstöre Europa, hieß es in Hinblick auf seine klimatische Bedeutung, wird doch von ihm ein Großteil des CO-2-Ausstoßes gebunden, und durch seine Wasserregulierung wirkt er der Dürre und Versteppung entgegen.
Mit dem ökologischen Interesse verband sich unter Katholiken die Erwartung, die Synode werde mit der Zulassung sogenannter viri probati zum Priestertum grünes Licht auch für die unter dem Priestermangel leidende Kirche in Deutschland geben. Beide Problemkreise sind Grund genug, um die Amazonassynode, ihre Ausgangslage, ihre Vorbereitung und Durchführung sowie ihre Konsequenzen näher in den Blick zu nehmen.
Die kirchliche Ausgangslage
Das Gebiet, um das es sich handelt, ist mit 7,8 Millionen Quadratkilometern 22 mal größer als die Bundesrepublik Deutschland. Neben dem größten Land Brasilien zählen noch sieben weiter Staaten zu Amazonien, darunter Bolivien, Peru, Ecuador, Kolumbien und Venezuela. In weit verstreuten Dörfern ist eine indigene Bevölkerung beheimatet. Sie seelsorglich zu betreuen, stellt die Kirche seit jeher vor Herausforderungen, denen sie mit ihrem bisherigen Personal und ihren Strukturen nicht entsprechen kann. Es dauert mitunter Jahre, ehe ein Priester nach langer, mühevoller Reise eines der Dörfer erreicht, dort die Kinder tauft, sie firmt, Beichte hört, Trauungen vornimmt und nach der Feier der Eucharistie wieder abreist; eine Pastoral gelegentlicher Visite an Stelle der erforderlichen dauerhaften Präsenz. Die Folge? Die Gläubigen fühlen sich verlassen. Diese Situation nutzen die verschiedenen Formationen der Evangelikalen. Gab es 1960 in Brasilien lediglich 4% Protestanten, so sind es gegenwärtig fast 30%. Tendenz steigend. Es gibt Dörfer, in denen nur noch die von den Bewohnern nicht mehr aufgesuchte Kapelle davon zeugt, dass es hier einmal Katholiken gab. Seit Jahrzehnen sind diese Verhältnisse Rom bekannt. Von lateinamerikanischen Bischöfen immer wieder beklagt, wurden vom Vatikan Lösungen eingefordert. Doch nichts geschah. Noch 2007 unterdrückte der vatikanische Vertreter auf der lateinamerikanischen Bischofskonferenz eine entsprechende Diskussion; dies sei weder der rechte Ort noch der rechte Zeitpunkt.
Der schien gekommen, als Papst Franzskus 2014 bei seinem Brasilienbesuch von Bischof Erwin Kräuther auf diesen pastoralen Notstand angesprochen wurde und der Papst um konkrete Vorschläge bat.
Unsere Situation ist mit der in Amazonien nicht zu vergleichen. Derart riesige Seelsorgeeinheiten gibt es bei uns nicht. Doch der Priestermangel nötigt auch unsere Bischöfe zu immer größeren Pfarrverbänden. Die Zahl priesterloser Gemeinden wird weiter wachsen. Und damit auch eine zunehmende kirchliche Entfremdung der Gläubigen. Wäre es da nicht an der Zeit, die im Rahmen der Amazonas-Synode gemachten Vorschläge in Hinblick auf die eigene Situation zu prüfen?
Die Folgen verheerender Umweltschäden
Der Priestermangel und die aus ihm resultierenden pastoralen Folgen sind nicht das einzige Thema der Synode. Nicht minder wichtig sind Brandschatzung und Abholzung des Regenwaldes, wodurch die indigene Bevölkerung direkt betroffen und in ihrer Existenz bedroht ist. Mit seiner Abholzung verfolgt vor allem die brasilianische Regierung eine Politik, Bodenschätze zu fördern sowie endlose Ackerflächen zum Anbau von Sojabohnen zu gewinnen, die der heimischen Fleischproduktion und dem Export dienen. Damit einher geht eine Beschränkung des Lebensraums der indigenen Völker. Mit brutaler Gewalt wurden und werden die vertrieben und ermordet, die ihr Land verteidigen. In den Jahren 2013 – 2017 fielen dieser Gewalt nicht weniger als 1119 Menschen zum Opfer. Die lateinamerikanischen Bischöfe haben immer wieder ihre Stimme erhoben, die systematischen Verletzungen der Rechte der einheimischen Bevölkerung verurteilt und dabei Konflikte mit der Macht, zumal mit dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, nicht gescheut. Die Synode sollte ihre Haltung bekräftigen und Zeugnis für die Rettung des Regenwalds und den Schutz der indigenen Bevölkerung ablegen.
Entstehungsgeschichte der Synode
Am 15. Oktober 2017 hatte Papst Franziskus eine Amazonassynode angekündigt. Damit kam ein zweijähriger Dialogprozess mit 260 Veranstaltungen in Gang, an denen über 80 000 Frauen und Männer teilnahmen. Das Anfang 2018 erstellte Vorbereitungsdokument wurde allen Kirchen Amazoniens zugestellt. In überarbeiteter Fassung und in allgemein verständlicher Sprache bildete es die Grundlage für die Diskussion der kirchlichen Basis. Mit deren Ergebnissen befassten sich sodann die jeweiligen Bischofskonferenzen, die ihr Papier nach Rom an die synodale Kommission weiterleiteten. Gestützt auf diesen umfassenden und stufenweisen Dialogprozess schuf diese das Arbeitsdokument „Instrumentum laboris“, mit dem sich Vertreter der kirchlichen Basis, Theologen und vatikanische Abgesandte befassten, um die für die jeweilige Kirche wichtigsten, auf der Synode zu behandelnden Punkte zu ermitteln. Diese Vorgehensweise sollte garantieren, dass sich die Bischöfe auf der Synode auf eben diese Punkte konzentrieren. Anders gesagt: In den Stimmen der Bischöfe sollte die Stimme des Gottesvolkes Gehör finden. Ob dem so ist, dafür bildet das Abschlussdokument der Synode den Prüfstein. Es enthält noch keine Beschlüsse. Die sind Papst Franziskus vorbehalten und werden in seiner noch in diesem Jahr zu erwartenden Adhortatio publiziert und rechtskräftig.
Die Eucharistie – Quelle der Kirche
Die Eucharistie ist, so die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils, die Quelle der Kirche. Stimmt dies, dann schwindet Kirche, wo diese Quelle versiegt. Die Situation in der Weite Amazoniens ist dafür ein untrüglicher Beweis.
Wenn die Amazonassynode Sinn haben soll, dann muss sie vor allem dafür sorgen, dass diese Quelle sprudelt. Daher der Wunsch, den Priestermangel durch die Weihe von viri probati, die nicht der Zölibatsverpflichtung unterworfen sind, zu beheben. „Instrumentum laboris“ kündigt diese Möglichkeit äußerst vorsichtig an: „Die Gemeinden können nur selten die Eucharistie feiern, weil es an Priestern fehlt. […] Aus diesem Grunde wird darum gebeten, die Kriterien für die Auswahl der Zelebration autorisierter Amtsträger zu ändern, statt die Gemeinden ohne Eucharistie zu lassen.“
Was folgert daraus konkret? Und reicht es, wenn Rom die Weihe von viri probati erlauben sollte? Sind nicht tiefer greifende Reformen erforderlich? Die spricht der von 2012 – 2015 als Missionar im bolivischen Amazonasgebiet tätige, heute an einer katholischen Universität lehrende Franziskaner Kasper Maria Kaproń an. In einem dem „Tygodnik Powszechny“ erteilten Interview (41/2019) beruft er sich auf den deutschen, Jahrzehnte in Südafrika wirkenden, inzwischen emeritierten Bischof und Theologen Fritz Lobinger. Vorbild seien für ihn die in der Apostelgeschichte beschriebenen paulinischen Gemeinden mit ihren Charismen und Diensten. Wie Paulus in den Gemeinden Älteste eingesetzt habe, so sollten auch die für eine lebendige Gemeinde erforderlichen Dienste, einschließlich der Eucharistie, einem „Team of Elders“ anvertraut werden. Das Modell zölibatärer Priester bleibe insofern gewahrt, als diese, wie Paulus, die Gemeinden besuchen, durch Briefe den Kontakt zu ihnen aufrechterhalten sowie über ihre Glaubenstreue wachen.
Auf Amazonien übertragen würde dies bedeuten, in den dörflichen Gemeinden einer Gruppe angesehener Christen mit den liturgischen und sonstigen Gemeindediensten zu betrauen. Sie wären keine Priester im landläufigen Sinn, auch die Bezeichnung viri probati wäre für sie unpassend, denn das würde ihre Klerikalisierung fördern. Sie würden für ihren Dienst nicht bezahlt, leben mit ihren Familien, wären weiter in ihrem Beruf tätig und würden durch ihn versorgt.
Dem liegt ein Eucharistieverständnis zugrunde, wonach nicht ein Priester mit der Gemeinde die Eucharistie feiert, sondern die Gemeinde als solche. Schließlich sei, so der Franziskaner Kaproń, der Auftrag Christi „Tut dies zu meinem Andenken“ an die Gemeinschaft seiner Jünger gerichtet gewesen. Seine Worte würden auf die eucharistischen Gaben von Brot und Wein verweisen und nicht auf die Einsetzung eines Sakraments der Priesterweihe – eine angesichts der dogmatischen Tradition gewagte theologische These. Zudem wirft dieses Modell weitere Fragen auf: Auf welche Weise wird, ohne die traditionelle Priesterweihe, das „Team of Elders“ ordiniert? Welche Kriterien gelten für seine Wahl? Wie wird diese Gruppe auf ihren Dienst vorbereitet? Wohl kaum in einem Priesterseminar. Welche Konsequenz hätte diese Form der von der Gemeinde gefeierten Eucharistie für deren liturgische Form? Es scheint jedenfalls schwer vorstellbar, dass die von den Priestern nach den geltenden liturgischen Regeln zelebrierte Form der Eucharistie auf diese Dorfgemeinden übertragbar ist. Welche Elemente indigener Kultur könnten bei der Feier der Liturgie Aufnahme finden? Und können auf Dauer nur Männer diese Dienste versehen, wo bereits jetzt in der Mehrzahl Frauen als Gemeindeleiterinnen fungieren, in der Vorbereitung der Synode weitgehend den Ton angaben und „Instrumentum laboris“ mit großem Nachdruck die Rolle der Frau in der Kirche betont?
Integrale Ökologie
„Instrumentum laboris“ widmet den ökologischen Problemen einen der drei Hauptteile und unterstreicht damit die Bedeutung dieser Thematik. Und das ist angesichts der Eingriffe in das ökologische System des Regenwaldes, seiner fortschreitenden Zerstörung und der mit ihr verbundenen Missachtung des Lebensrechts der indigenen Völker nur zu verständlich. Dabei greift das Arbeitsdokument auf die Enzyklika „Laudato si“ zurück, die bereits eine ganzheitliche Ökologie zur Verhinderung einer drohenden Umweltkatstrophe fordert.
Während in unseren Breiten nach einem Jahrhundert der Ausbeutung natürlicher Ressourcen ein privates wie gesellschaftlich-politisches Umdenken als Voraussetzung der Rettung unseres Lebensraums erforderlich ist, leben die indigenen Völker Amazoniens seit je her im Bewusstsein ihrer Einheit mit der Natur. So würden die Menschen dort, wie der Franziskaner Kaproń berichtet, die Mutter Erde um Erlaubnis bitten, bevor sie einen Baum fällen, den sie zum Leben benötigen. Gleiches geschehe bei der Schlachtung von Tieren, die nicht des Gewinnes wegen geschehe, sondern allein um des eigenen Lebensunterhalts. Dieser ständige Rückbezug auf die Natur, auf ihren Schöpfer, auf Gott, sei ein Grundelement ihrer Kultur. Ihr Bewusstsein, selbst ein Teil dieser geschaffenen Welt zu sein, entspreche dem, was Papst Franziskus unter einer integralen Ökologie versteht.
Enteuropäisierung und Inkulturation
Lateinamerika ist vor 1500 Jahren zwangseuropäisiert worden. Die Auswirkungen sind bis heute spürbar. Dass dieser Kontinent nicht zur Ruhe kommt, dass er immer wieder von sozialen Unruhen und Revolutionen erschüttert wird, dafür sei nach Meinung mancher Historiker und Analysten eben diese Zwangseuropäisierung einer der Hauptgründe. Weder die westlichen Ideen des Konservatismus und Liberalismus und auch nicht die gesellschaftspolitischen Systeme des Kapitalismus und Sozialismus hätten den südamerikanischen Staaten sozialen Frieden und Stabilität verschafft. Immer noch sei man auf der Suche nach etwas Eigenem.
Was für die lateinamerikanische Gesellschaft gilt, gilt auch für die Kirche. Ihre europäische, durch die griechische und römische Kultur geprägte Erscheinungsform bestimmt bis heute ihr Bild. In dem der Synode vorausgegangenen Dialogprozess sowie in „Instrumentum laboris“ nimmt diese Problematik einen breiten Raum ein. Sie wird im dritten Hauptteil des Arbeitsdokuments ausführlich behandelt. Es liest sich wie ein umfassendes Programm der Inkulturation der Kirchen Amazoniens, die alle Lebensbereiche der indigenen Völker betrifft. Das Dokument spricht von einer „amazonisch-indigenen Theologie und Spiritualität“, die in den Schulen und Universitäten sowie in den Priesterseminaren zu fördern sei. Es sollen, wie es in den Empfehlungen heißt, „Mythen, Traditionen, Symbole, Kenntnisse, Riten und einheimische Feiern gewürdigt werden, weil in ihnen die Dimensionen von Transzendenz, Gemeinschaft und Ökologie präsent sind.“
Allein schon diese Aufzählung zeigt, vor welchen Herausforderungen nunmehr die Kirche in Amazonien steht, um diesen Empfehlungen zu entsprechen. Nicht umsonst spricht „Imstrumentum laboris“ im Untertitel von Wegen. Sie müssen erst gefunden und beschritten werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Das verlangt Mut zum Aufbruch, Mut für Experimente. Das schließt Irrwege und Sackgassen nicht aus. Das verlangt Korrekturen, die ständige Prüfung, ob man sich noch auf dem rechten Weg befindet. Und es wird ein synodaler, durch Dialog bestimmter Weg sein müssen, der die Bewältigung zu erwartender Konflikte ermöglicht und die Einheit der Kirche in ihrer Verschiedenheit wahrt.
Dass auf diesem Weg Konflikte drohen, zeigte sich bereits in der Vorbereitungsphase. Konservative Kreise äußerten die Befürchtung, das Programm einer Inkulturation würde zur Verfälschung des Glaubens führen. Sie stellten die in „Instrumentum laboris“ zum Ausdruck kommende Hochschätzung des geistigen Erbes der indigene Völker in Frage und halten es seiner heidnischen Wurzeln wegen für ungeeignet, kirchlich adoptiert zu werden. Entsprechend lehnen sie die Idee eines „amazonischen Ritus“ sowie eine „indigene Theologie“ ab. Diese Einstellung verrät indes ein kolonialistiches Denken, dessen Überwindung das Ziel der Synode ist, um damit die Grundvoraussetzung für die Lösung der kirchlichen Probleme in Amazonien zu schaffen.
Wie ernst dieser Konflikt zu nehmen ist, wurde in einer Begleiterscheinung der Synode deutlich. Traditionalistische Katholiken, welche die Kirche mit dieser Synode auf dem Weg zu einem Synkretismus sehen, schlichen im Morgengrauen in die nahe des Vatikans gelegene Kirche Santa Maria, wo sich aus Anlass der Synode eine kleine Ausstellung indigener Kultur befand. Sie stahlen einige Holzfiguren, die nackte schwangere Frauen darstellten, Symbole der Fruchtbarkeit und der Mutter Erde, und warfen sie in den Tiber.
Das Schlussdokument
Mit dem von Papst Franziskus zelebrierten Gottesdienst und der Veröffentlichung des Schlussdokuments ging diese außerordentliche Synode am 27. Oktober zu Ende. Das 34 Seiten umfassende Papier enthält in 120 Einzelpunkten die Ergebnisse des zweijährigen Dialogprozesses. Gestützt auf eine breite Zustimmung fand das in „Instrumentum laboris“ entwickelte Konzept einer integralen Ökologie seine Bestätigung. Bekräftigt wurde auch der Einsatz für die Rechte der indigenen Völker, als deren Schutz sich die Kirche versteht. Zudem öffnet sie sich für ihre Kultur, die auch in einem eigenen „amazonischen Ritus“ zum Ausdruck kommen soll.
Zwei in ihrer Bedeutung weit über den Anlass der Synode hinausgehende Erwartungen betrafen die viri probati sowie ein mögliches Diakonat für Frauen. Beide Problemkreise waren auf der Synode umstritten. Bei 40 Neinstimmen, doch mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit sprachen sich die Bischöfe für die Zulassung verheirateter Männer zum Priesteramt aus. Dies allerdings unter Vermeidung des Begriffs „viri probati“ sowie als Ausnahmefall für weit entfernte Gemeinden, die nur äußerst selten einen Priester zu Gesicht bekommen. Die für ihren Dienst ausgewählten Männer sollten sich bereits als Diakone bewährt haben, gut ausgebildet und von der Gemeinde anerkannt sein.
Auch wenn diese Entscheidung ausdrücklich auf Amazonien beschränkt bleibt, so hat die Synode damit doch einen Präzedenzfall geschaffen und gesamtkirchlich die Tür für viri probati einen spaltweit geöffnet. Es wird an den deutschen Bischöfen liegen, ob sie bereit sind, sich im innerkirchlichen Dialogprozess dafür einzusetzen, dass Rom angesichts des Priestermangels auch hierzulande gleiches ermöglicht.
Zu einer Entscheidung zugunsten eines Diakonats der Frau konnten sich die synodalen Bischöfe nicht durchringen. Es blieb bei Bekenntnissen zur bedeutenden Rolle, die Frauen in der Kirche zukommt. Ihnen sollen Führungspositionen offen stehen, die nicht an eine Weihe gebunden sind. Doch vom Tisch ist die Frage eines Diakonats der Frau damit nicht. Papst Franziskus hat sie zum Abschluss der Synode erneut aufgegriffen. Nachdem die 2006 zur Prüfung dieser Frage eingesetzte Kommission zu keinem Ergebnis kam, soll sie nunmehr neu besetzt werden, um zu klären, ob es in der Urkirche ein Diakonat der Frau und damit ein Anhalt in der Tradition gegeben hat. Diese päpstliche Entscheidung unterstreicht noch einmal, dass mit dem Abschlussdokument kein Schlussstrich gezogen wurde, sondern dass es den Ausgangspunkt eines in die Zukunft weisenden Weges der Kirche bildet.
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