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Die polnische Jugend in ihrem Verhältnis zu Glaube und Kirche

  • Theo Mechtenberg
  • 24. Juni 2022
  • 9 Min. Lesezeit

Der 21jährige Kacper war lange Zeit ein sehr aktives Glied der Kirche. Er gehörte der Oase-Bewegung an und erinnert sich gern an zahlreiche Treffen, Ferienfreizeiten und Einkehrtage. 2016 nahm er in Krakau als freiwilliger Helfer am Weltjugendtreffen teil, erlebte es als eine weltumfassende Glaubensgemeinschaft junger Christen. Kacper sah sich in jenen Tagen auf dem Gipfel seiner religiösen Begeisterung. Er überlegte sogar, sein Studium abzubrechen und in ein Priesterseminar einzutreten.

Unter dem Eindruck des Krakauer Weltjugendtreffens konnte man 2016 bezüglich der Glaubensstärke und Kirchenbindung der polnischen Jugend noch einigermaßen optimistisch sein. Polens Ministerpräsidentin Beata Szydło war es jedenfalls, nahm sie doch jene Tage als Beweis dafür, dass „für die Jugend die allerwichtigsten Werte jene sind, die mit dem Glauben und der Kirche verbunden sind.“

Besonders hatte Kacper damals die Predigt von Papst Franziskus beindruckt, zumal seine Botschaft: „Habt Mut! Die Welt braucht eure Freiheit des Geistes.“ Diese päpstliche Maxime hatte er sich im Sinne eines Leitworts zu Eigen gemacht, und das führte ihn schließlich zur Abkehr von seiner Kirche, in der er in den folgenden Jahren eben diese Freiheit des Geistes vermisste. Was er dagegen in der relativ kurzen Phase von sechs Jahren in seiner Kirche erlebte, das waren die zahlreichen sexuellen Missbrauchsfälle pädophiler Priester, ihre Vertuschung durch die Bischöfe, die Gleichgültigkeit gegenüber den Opfern, Skandale, die im katholischen Polen eine große mediale Beachtung fanden und zum Ausgangspunkt einer massiven Kirchenkritik wurden. Des Weiteren nahm Kacper Anstoß an der Politisierung eines Großteils der Bischöfe und Priester, die aus ihrer nationalistischen Gesinnung keinen Hehl machten und offen die nationalkonservative Regierung unterstützten. Aus dieser zumal durch das Medienimperium von Pater Rydzyk geförderten Geisteshaltung resultierte die öffentliche Diskriminierung von Homosexuellen und die Hetze gegen alle jene, die anderen Geistes waren. Und es ärgerte ihn der gehobene Lebensstandard so mancher Priester, die teure Autos fahren, für kirchliche Projekte aber den Armen in der Gemeinde das Geld aus der Tasche locken.

Unter dem Eindruck all dessen steht Kacper heute der Kirche fern. Er will sich nicht kirchlich trauen lassen, die Kinder nicht religiös erziehen. Den Verlust des Glaubens erfährt er nicht einmal als Mangel. Noch hat er der Kirche nicht vollends den Rücken gekehrt, doch er überlegt bereits, auch diesen letzten Schritt zu tun.

Kacper ist heute der Auffassung, dass es weder des Glaubens noch einer Beziehung zu Gott bedarf, um moralisch zu leben. Das mag zwar sein, doch zur Bewältigung aller Lebenssituationen dürfte die Moral kaum eine Lösung bieten. Doch warum geht der Glaube verloren, wenn die Bindung an die Kirche nicht mehr besteht? Im polnischen religiösen Verständnis ist sein vorrangiges Kriterium, wie es scheint, nicht die Orientierung am Evangelium, sondern die Treue zu den kirchlichen Institutionen. Dass der Glaube aber durch die Kirche statt erhellt, verdunkelt werden kann, wird kaum wahrgenommen. Und was bedeutet es, wenn jemand die Kirche um die Wahrung seines Glaubens willen verlässt, wie dies gegenwärtig nicht nur in westlichen Ländern, sondern auch in Polen zu beobachten ist? Es bedeutet die Gefährdung eines förmlich in Kirchlichkeit aufgehenden Glaubens, eine Fehlentwicklung, die kirchliche Reformen zwingend erforderlich machen.

Dass junge Erwachsene wie Kacper, die in ihrer Jugend ein besonderes religiöses Erlebnis hatten, dennoch die Kirche verlassen, scheint keine Seltenheit zu sein. Auch Ada, um einen zweiten persönlichen Bericht zu erwähnen, spricht von einer solchen Erfahrung. Die Familie wohnte in Krakau gegenüber der Kurie. So hatte Ada mit ihrer Mutter 2005 einen direkten Blick auf das Fenster, in dem sich der von schwerer Krankheit gezeichnete Johannes Paul II. den Gläubigen zeigte. Eine bewegende Szene, die Ada in ihrer Erinnerung bewahrt hat.

Wenig später starb der Papst, was die Polen weit über die Konfessionsgrenzen hinaus in Trauer versetzte. In dieser Atmosphäre hatte Ada in Vorbereitung ihrer Erstkommunion ihre erste Beichte. Sie wurde nach „schmutzigen Gedanken“ gefragt, wusste nicht, was damit gemeint war, und antwortete, dass sie gerne Süßigkeiten esse, was der Pfarrer bei seiner Schwerhörigkeit offenbar nicht verstanden hatte. Er klopfte dreimal auf das Holz des Beichtstuhls, womit Ada entlassen war.

Schlimmer noch als ihre erste Beichte erlebte Ada den Tag ihrer Erstkommunion. Während andere Eltern ihre Kinder zum Tisch des Herrn begleiteten, musste ihre geschiedene Mutter in der Bank bleiben. Darüber habe sie sich, so Ada, sehr geschämt. Was würden wohl die Leute denken? Ihre Mutter eine Diebin oder gar eine Mörderin?

Heute betritt Ada eine Kirche als Kunsthistorikerin nur mehr aus beruflichen Gründen. Denn, so ihr Fazit, „das Leben ist auch ohne die Last der Religion schon schwer genug!“

Statistische Erhebungen

Das staatliche Statistische Hauptamt legte 2021 eine umfassende Untersuchung der Religiosität der Polen für den Zeitraum von 1992 – 2021 vor. Während dieser Zeit zeigt sich ein deutlicher Trend der Abkehr bislang religiös engagierter Polen von ihrer Kirche. Dabei gibt es Unterschiede in den Altersgruppen. Je jünger die Polen sind, umso höher ist der Prozentsatz derer, die jede religiöse Praxis aufgegeben haben.

Dabei gibt es einen Unterschied zwischen Stadt und Land. Der Anteil der Gläubigen in den Großstädten sank mit 91% im Jahr 1992 auf 72,5% im Jahr 2021. Damit geht ungefähr jeder vierte Großstädter nicht mehr zur Kirche, auch nicht Weihnachten oder Ostern.


Bezeichneten sich 1992 noch 94% der Polen als gläubig oder als sehr gläubig, so waren es 2021 nur mehr 87,4%, ein im Vergleich zu westlichen Ländern immer noch recht hoher Anteil. Doch in der jüngsten Gruppe der 1997 und später Geborenen verminderte sich im Laufe von nicht einmal sieben Jahren die Zahl der regelmäßig Praktizierenden um 32,7%, der überhaupt nicht Praktizierenden um 18%. Das hat Konsequenzen für die Zukunft. Ein wachsender Teil junger Eltern bietet keine Garantie mehr für eine religiöse Erziehung ihrer Kinder. Sie sind selbst nicht kirchlich getraut. So wächst auch im katholischen Polen in Teilen eine Generation heran ohne Taufe, ohne Erstkommunion und ohne Firmung.

Der Theologe und Publizist Sebastian Duda kommentiert diese Entwicklung wie folgt: „Wir sind es in Polen nicht gewohnt, den Primat der Kirche vom Thron zu stoßen. Derweil vollzieht sich vor unseren Augen das Ende des bislang gültigen Modells des Katholizismus und eines Amtspriestertums, eine Entwicklung als Trend einer globalen religiösen Krise.“

Die Auswirkungen dieser Krise zeigen sich auch in einem deutlichen Rückgang geistlicher Berufe. So wurden 2022 nur noch 227 Diözesanpriester geweiht. Vor neun Jahren waren es mit 407 fast doppelt so viele. Der Oppelner Bischof Andrzej Czaja sah sich aus Mangel an Priestern nach deutschem Muster bereits genötigt, einzelne Pfarreien zusammenzulegen.

Die Männerorden verzeichneten 2020 442 Eintritte. 1980 waren es dreimal so viele. Und die Frauenorden melden seit 15 Jahren kontinuierlich immer weniger Postulantinnen und Novizinnen. Im Jahr 2000 waren es 566, 2017 nur noch 177. Auch die Zahl der Austritte ist im Laufe dieser Zeit drastisch gestiegen.

Keine Lust auf Katechese?

Bezeichnend ist ein in der „Gazeta Wyborcza“ veröffentlichtes Foto. Es zeigt eine vor leeren Bänken am Pult sitzende Katechetin in Ordenstracht.

Religionsunterricht ist in Polen ein Schulfach mit Freiwilligkeitscharakter, denn es kann abgewählt werden. Inhaltlich geht es nicht um eine Unterweisung in verschiedene Religionen, sondern ausschließlich um kirchliche Glaubensunterweisung, also um Katechese. Doch besonders beliebt scheint diese Art von Religionsunterricht bei den polnischen Schülerinnen und Schülern nicht zu sein. So zeigt eine Befragung in 20 Krakauer Lyzeen eine radikale Abnahme der Frequenz in den letzten Jahren. Vor vier Jahren betrugen die Abmeldungen nur 4%, gegenwärtig sind es 60%.

Für diesen negativen Trend sind neben verschiedenen, bereits in anderen Zusammenhängen erwähnten Faktoren Erfahrungen mit der schulischen Katechese als solche verantwortlich. Sie wird von vielen als langweilig, doktrinär, inkompetent und aus der Zeit gefallen empfunden, wie aus zahlreichen Aussagen hervorgeht. So berichtet eine 12jährige Schülerin, man habe der Klasse eine Frau als vorbildhaft vor Augen gestellt, die ein Kind geboren hat, obwohl sie wusste, dass sie selbst infolge der Geburt sterben werde. „Ich habe nicht verstanden, warum diese Frau, nur um ein reines Gewissen zu behalten, sich dazu entschied, ihr Kind ohne Mutter und den Mann ohne Frau zurückzulassen. Und ich habe auch nicht verstanden, warum wir uns ebenso verhalten sollen. Eine Antwort auf meine Fragen bekam ich nicht. Mir blieb nur die Wut auf die Katechetin.“

Der Rapport „Kirche in Polen“ der kirchlichen Pressestelle (KAI)

Im März 2021 veröffentlichte die kirchliche Pressestelle (KAI) unter dem Titel „Kirche in Polen“ eine umfassende Beschreibung der gegenwärtigen kirchlichen Situation. 18 Autoren und Autorinnen befassten sich mit den einzelnen kirchlichen Institutionen und ihren pastoralen, gesellschaftlichen und karitativen Aktivitäten. Das Autorenteam kommt trotz „schleichender Säkularisierung“ zu dem Ergebnis, dass „die Gesellschaft immer noch eine starke Verbundenheit mit dem Glauben und mit der Kirche zeigt, die über ein beachtliches apostolischen Potential verfügt, das mit dem anderer Länder nicht zu vergleichen ist.“

Diese positive Sicht findet allerdings in dem Beitrag „Jugend in der Kirche“ keine Bestätigung. Die Autorin Anna Rasińska meint jedenfalls, dass die polnische Jugend nicht von einer schleichenden, sondern von einer galoppierenden Säkularisierung betroffen ist. Bekannten sich 2008 noch 81% der Jugendlichen als gläubig, so waren es zehn Jahre später nur noch 63%. In den letzten 25 Jahren verminderte sich die religiöse Praxis polnischer Jugendlichen um 50%.

Die Einstellung zur Sexualmoral zeigt kaum noch eine Übereinstimmung mit der kirchlichen Lehre. 79% der befragten Jugendlichen befürworten eine voreheliche Gemeinschaft und halten sie für ein gelungenes Leben für erforderlich. Entsprechende Angaben gibt es zu den kirchlichen Verboten der Empfängnisverhütung und Abtreibung. Sie Autorin nennt die Abkehr der Jugendlichen von der Kirche „radikal. Die jungen Leute besuchen die Schule und hören danach auf zu praktizieren oder praktizieren sporadisch.“

Eine „Befragung der akademischen Jugend zu Familie und Religion“ aus dem Jahr 2020 ergibt folgendes Bild: Zweidrittel halten sich für gläubig, doch nur jeder zweite der Befragten sagt von sich, dass er religiös praktiziere.

47,8% der Studierenden sprach der Kirche ihren erlösenden Charakter gänzlich ab, 16,7% zum Teil. Nur 6,9% halten sie um des Heiles willen unbedingt für notwendig.

Aus der Untersuchung folgt zudem, dass die bekannt gewordenen sexuellen Skandale von Priestern für den Rückgang der Religiosität und der Autorität der Kirche im hohen Maße verantwortlich sind.

Im November 2020 gab es ein Jugendtreffen, auf dem die Jugendlichen sagen sollten, was sie fühlen, wenn sie das Wort „Kirche“ hören. Hier einige ihrer Antworten: „Wut, Resignation und ein Gefühl von Ohnmacht angesichts der Verkehrung der Botschaft des Evangeliums“; „Ein Gefühl von Nähe und Glaubensgemeinschaft bei gleichzeitigem Mangel an Erfahrung von Wahrheit und Offenheit“; „Ich empfinde eine Spaltung zwischen der Kirche persönlicher Erfahrung und der Kirche als Institution“. Beklagt wurden auch die Dialogunfähigkeit von Priestern sowie ein fehlender Reformwille.

Wie beurteilen Bischöfe diesen für die Kirche wenig erfreulichen Befund? Zwei Stimmen sollen zu Wort kommen: Der ultrakonservative Krakauer Metropolit Marek Jędraszewski lässt, wie auch sonst, einen selbstkritischen Blick vermissen und gibt die Schuld für die Abkehr eines Großteils der polnischen Jugend von Glaube und Kirche den äußeren Umständen. In der Kirchenzeitung „Niedziela“ beklagt er, ohne dafür einen Beleg anzuführen, einen äußeren Druck, die Kirche zu verlassen, und betont, wer sich von der Kirche entfernt, werde dies noch bereuen und sich irgendwann nach ihr sehnen. Das klingt doch sehr nach einem Pfeifen im Walde.

Bischof Adrian Galbas dagegen verweist auf das durch die sexuellen Missbrauchsfälle von Priestern bedingte Problem der Glaubwürdigkeit der Kirche, das einen Prozess kirchlicher Selbstreinigung erfordere, ohne die es keine glaubwürdige Verkündigung geben könne. Sie verlange zudem eine andere Sprache, eine Sprache der Bezeugung, und nicht die Sprache akademischer Vorlesung oder die eines Referats. Er spricht sich für den „Stil des Samariters“ aus, also für eine Kirche, die den Opfern nahe ist. Diese Sicht auf eine gewandelte Kirche begründet wohl seine Hoffnung, „dass die schwierige Zeit, welche die Kirche derzeit durchlebt, sich als eine Segenszeit erweist, dass aus dem Leiden eine Auferstehung, eine neue Jugend, hervorgeht.“ Schön wäre es.

Die Minderheit tief gläubiger Jugendlichen

Das Bild der polnischen Jugend in ihrem Verhältnis zu Glaube und Kirche bliebe unvollständig, würde die Gruppe jener Jugendlichen außer Acht gelassen, die sich als tief gläubig bezeichnen. Sie verzeichnet sogar in jüngster Zeit einen Anstieg von 6% auf 8%.

Bislang fehlt eine umfassende Studie zu dieser Minderheit religiös engagierter und mit der Kirche verbundener Jugendlichen. Es gibt verschiedene kleinere Untersuchungen, die ein Mosaik recht unterschiedlicher Verhaltensweisen vermitteln. So gibt es Jugendliche, die ihren Glauben auf ihre Weise leben, und solche, die sich streng an die kirchlichen Vorgaben halten und die ihre Kirche trotz aller Skandale eng verbunden bleiben und sie gegen alle Angriffe vehement verteidigen.

Den jungen Christen wurde die Frage gestellt, was ihnen der Glaube bedeute. Die Antworten zeigen, dass in den meisten Fällen ihr Glaube selbst dann, wenn er zunächst aufgrund familiärer Erziehung traditionell übernommen wurde, aus persönlicher Entscheidung resultiert: „Mein Glaube ist die Suche nach Gotteserfahrung im Alltag“; „er ist das Bemühen, mein Leben in Gottes Hand zu geben“; „er gibt mir Hoffnung und Zuversicht, vermittelt mir die Begegnung mit Jesus“. Diese tief gläubigen jungen Leute finden in der Religion gewisse für ihr Leben grundlegende Werte. Damit zeigt ihr Glaube eine starke Individualisierung und besitzt für sie, weil als heilsam erfahren, eine therapeutische Funktion. Ihr Glaube ist somit nicht primär ein dogmatisches Bekenntnis, kein bloßes Für-wahr-halten, wenngleich auch dies in vereinzelten Voten zum Ausdruck kommt, sondern eine im Raum der Kirche und ihrer Mysterien gewonnene persönliche Beziehung zu dem verborgenen, sich in Jesus offenbarenden Gott. Sie suchen die Gemeinschaft Gleichgesinnter, um sich in ihr sowie in den sozialen Medien über ihre Glaubenserfahrungen auszutauschen und ihre Religiosität in Orientierung am Evangelium zu vertiefen.

Dabei zeigt sich auch bei dieser Gruppe ein deutlicher Dissens zur kirchlichen Morallehre. Im vorehelichen Zusammenleben sieht sie mehrheitlich kein Problem, befürwortet die Empfängnisverhütung und lehnt kirchliche Sanktionen in Fällen von Scheidung und Wiederverheiratung ab.

Diese tiefgläubigen jungen Katholiken sind gegenüber der Kirche nicht kritiklos. Sie beklagen, nicht als Subjekte, sondern als Objekte dogmatischer Glaubensverkündigung behandelt zu werden. Indem sie sich zu kleinen Gemeinschaften zusammenschließen, unterscheiden sie sich von der Kirche als Institution, die man in ihrem Fehlveralten kritisieren kann und kritisieren muss. Das eine ist der Glaube, der mittelbare Bezug zur Transzendenz, das andere sind „sie“ – die über kirchliche Macht verfügenden Kleriker und Hierarchen. Diese Unterscheidung schafft eine kritische Distanz zur institutionellen Kirche, die gleichzeitig im Bewusstsein „die Kirche sind wir“ davor bewahrt, sich von ihr abzuwenden.

Kein vergleichbarer Trend bei Orthodoxen und Lutheranern

Der Trend zunehmender Abkehr junger Polinnen und Polen von Glaube und Kirche gilt nur für die katholische Glaubensgemeinschaft. Orthodoxe wie Lutheraner scheinen die Bedürfnisse ihrer jungen Gläubigen zu befriedigen. Das mag an ihrem Minderheitsstatus liegen - Orthodoxe 600 000, Lutheraner 61 000 Gläubige. Der Minderheitsstatus bedingt die Bildung kleiner Gemeinschaften, in denen persönliche Beziehungen gepflegt werden. Dazu bieten beide Kirchen durch einen geringeren Grad an Institutionalisierung weniger Anhaltspunkte für klerikale Machtstrukturen samt ihren negativen Folgen, die eine massive Kirchenkritik fördern würde und ein Anlass wäre, die Kirche zu verlassen.

Quelle: Małgorzata Skowrońka, „Anioł Pański zmajstrował pannie Maryi“ i „Barka“ na imprezach. Raport o religiności młodych […] Rapport über die Religiosität der Jugend, Gazeta Wyborcza v. 03. 06 2022 (Internet); Piotr Sikora, Dobra jest wiara (Gut ist der Glaube), Tygodnik Powszechny v. 05. 06. 2022, S. 13-16; Irena Borowik, Kościół to my (Kirche sind wir) ebd., S. 17-19.






 
 
 

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