Dramatischer Rückgang an Priesterberufungen
Seit einigen Jahren verzeichnen die polnischen Diözesen und Orden einen schleichenden Rückgang an Priesterberufungen. Doch 2021 ist er geradezu dramatisch. Gegenüber dem Vorjahr melden die Seminardirektoren im Durchschnitt 20% weniger Kandidaten. In vier Diözesen gab es nicht einen einzigen. Beispielsweise fanden in Krakau 2020 noch 13 junge Männer Aufnahme im Priesterseminar, 2021 waren es nur vier. Selbst die traditionell als Hochburgen des Priesternachwuchses geltenden östlichen Diözesen verzeichnen einen erheblichen Rückgang. So wurde in der Diözese Tarnów gegenüber 2020 die Zahl neuer Seminaristen halbiert. Hält dieser Trend an, und nichts spricht derzeit dafür, dass er sich stoppen lässt, dann dürfte sich die polnische Kirche in gar nicht so ferner Zukunft der gleichen Situation konfrontiert sehen, wie sie bereits in westlichen Ländern besteht. Damit wächst auch in Polen der Druck nach tiefgreifenden Reformen.
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