Ein nachahmungswertes Beispiel
Durch die Corona-Pandemie fallen die weihnachtlichen Hausbesuche sowie die Segnung der Häuser durch die Sternsinger zu Drei Könige aus – eine wichtige Einnahmequelle der polnischen Kirche. Der Lodscher Erzbischof Grzegorz Ryś rief nun die Gläubigen zu Spenden auf, doch nicht einfach durch eine kuriale Bekanntmachung, sondern durch eine Aktion besonderer Art. BIs zu Drei Könige werden im Internet Weihnachtslieder gesungen. Den Anfang machte er selbst, indem er das bischöfliche Ornat ablegte und in der Tracht der Goralen auftrat, seiner Gitarre weihnachtliche Melodien entlockte und dazu sang. Als zweiter trat dann, gut ökumenisch, sein Kollege von der evangelischen Kirche ans Mikrofon. Weitere Ensemble und Sänger sind eingeplant.
Die Spenden sind für Kinder in einem Heim für alleinstehende Mütter sowie für solche, die sterbenskrank in einem Hospiz liegen, bestmmt. Überbracht werden sie am Dreikönigstag auf traditionelle Art durch Sternsinger.
Auch sonst hat sich Erzbischof Ryś durch caritative Aktivitäten einen Namen gemacht. So sammelte er Geld für kostenlose Tests für Obdachlose und für die Anschaffung dring benötigter Atmungsgeräte.
Papst Franziskus hat Erzbischof Ryś kürzlich in die für Bischöfe zuständige vatikanische Kommission berufen. Weil demnächst etliche polnische Bischöfe aus Altersgründen zurücktreten und damit eine Reihe von Bischofssitzen neu besetzt werden muss, hofft man in Polen, dass er Einfluss auf die Wahl der Nachfolger nehmen kann.
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