Probleme mit dem Priesternachwuchs auch in Polen
- Theo Mechtenberg
- 29. Juni 2022
- 1 Min. Lesezeit
Auch das katholische Polen bleibt von einem zunehmenden Mangel an Priesternachwuchs nicht verschont. So sah sich der Bischof von Bydgoszcz (Bromberg) genötigt, das Priesterseminar zu schließen, nachdem sich 2022 kein einziger Bewerber um den Eintritt in das Seminar beworben hat und er nur einen Neupriester in seiner Kathedrale weihen konnte. Er traf sich mit der Seminarleitung, mit den 25 am Seminar lehrenden Professoren sowie mit den neun verbliebenen Alumnen und traf nach den Gesprächen die Entscheidung, das Seminar zu schließen. Die neun noch im Priesterseminar vorhandenen Alumnen werden an der Posener Universität ihr Studium beenden und nach ihrer Weihe in der Diözese Bydgoszcz ihren priesterlichen Dienst antreten.
Die Lage ist in anderen Bistümern ähnlich. Auch in drei weiteren Diözesen gab es in diesem Jahr keinen neuen Priesteramtskandidaten. In Olsztyń (Allenstein) gab es erstmals seit 1950 keine Priesterweihe. Die vor sechs Jahren ihr Studium begannen, haben allesamt das Priesterseminar vorzeitig verlassen. Im Laufe von 20 Jahren fiel in Polen die Zahl der Priesterberufe um 60%. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.
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