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Streit um die Handkommunion

In Polen galt uneingeschränkt die Praxis der Mundkommunion. Und wer als aus dem Westen kommender Katholik an der Kommunionbank den Mund nicht öffnete, sondern dem Priester die Hand entgegenstreckte, der musste damit rechnen, einfach übergangen zu werden.

Am 7. August hat nun der Vorsitzende der Bischofskonferenz die Priester in einem Kommuniqué aufgefordert, wegen der Pandemie den Gläubigen die Handkommunion zu ermöglichen.

Doch dagegen regt sich Widerstand. Im ganzen Land sind Plakate mit der Aufschrift „Stoppt die Handkommunion“ zu lesen. Der Vorsitzende der Piotr-Skarga-Gesellschaft“, einer Laienorganisation, die sich dem christlichen und nationalen Erbe verpflichtet weiß, versandte an die Priester eine Broschüre „Über die Handkommunion“. In seinem Begleitbrief heißt es: „Ich entschloss mich dazu, an die Priester zu schreiben, um sie zu bitten, dafür einzutreten, dass die Heilige Kommunion auf traditionelle und würdigste Weise empfangen wird. […] Lassen wir uns nicht von all denen irremachen, die unter dem Vorwand der Wahrung leiblicher Gesundheit die Seelen wegen des unwürdigen Empfangs des Leibes Christi mit einer Todsünde belasten.“

Am 3. Oktober hat der Vorsitzende der für den Kult und die Sakramentendisziplin zuständigen Kommission der Bischofskonferenz in einem Kommuniqué klargestellt, dass die Verurteilung der Handkommunion „zur Unordnung und Spaltung in der Familie der Kirche führt.“

Adam Boniecki, der ehemalige geistliche Chefredakteur des „Tygodnik Powszechny“ kommentiert den Vorgang wie folgt: „Traurig, dass ein solches Kommuniqué in der katholischen Kirche notwendig war, traurig, dass man im Namen Jesu eine Form des Kults verteidigt, die heute Gesundheit und Leben vieler Menschen bedroht.“

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