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Staatliche Unabhängigkeitsfeiern ohne Erinnerung an die Verdienste der Linken?

Bereits im Sejmbeschluss vom März 2017 zur Vorbereitung der Hundertjahrfeier der Unabhängigkeit war die Nennung des Namens von Ignacy Daszyński, des ersten sozialistischen Ministerpräsidenten der am 07. November 1918 gebildeten Lubliner Regierung, nicht vorgesehen. Erst auf Druck der öffentlichen Meinung wurde er schließlich als letzter in der Reihe der Gründungsväter der Unabhängigkeit erwähnt.

Auf seiner jüngsten Sitzung hat nun das staatliche „Komitee der Nationalen Feiern des 100. Jahrestages der Unabhängigkeit“ unter Vorsitz von Präsident Andrzej Duda erneut Feierlichkeiten ohne Berücksichtigung der Bedeutung von Daszyński und der Verdienste der polnischen Linken geplant. Dabei spielte auch sie bei der Rückgewinnung der Unabhängigkeit eine bedeutende Rolle. Auf ihrem konspirativen Konvent hatten die Führer der Linken Monate vor dem Ende des Ersten Weltkriegs einen detaillierten Plan militärischer wie ziviler Aktivitäten für den Zeitpunkt der unmittelbar bevorstehenden Niederlage der Mittelmächte beschlossen. Aufgrund dieser Vorbereitung war die Linke von allen politischen Kräften am besten auf die Rückgewinnung der Unabhängigkeit im Spätherbst 1918 vorbereitet. Doch das hindert die polnische Rechte offenbar nicht daran, diesen für Wiedergewinnung der Unabhängigkeit bedeutsamen Aspekt bei den Hundertjahrfeiern unberücksichtigt zu lassen.

Quelle: Tomasz Nałęcz, Niepodległość bez Daszyńskiego, czyli PiS wymazuje lewicę z historii (Unabhängigkeit ohne Daszyński, oder PiS streicht die Linke aus der Geschichte), Gazeta Wyborcza v. 07. 05. 2018.

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