Die Bildung eines extrem nationalistischen Wahlbündnisses
Zu Beginn des neuen Jahrs schlossen drei notorische polnische Nationalisten in Hinblick auf die Europawahl im Mai ein Wahlbündnis. Zwei von ihnen, Janusz Korwin-Mikke und Robert Winnicki, haben als Chefs kleiner nationalistischer Parteien einen Sitz im Sejm. Der Dritte im Bunde, Grzegorz Braun, ist Regisseur und als Deutschenhasser und Antisemit bekannt. Am 08. Januar stellten sie auf einer Pressekonferenz ihr Wahlbündnis „Nationale Bewegung“ vor. Auch wenn sie in der kommenden Europawahl kaum eine Rolle spielen wird, sind die von ihren Gründern gemachten Aussagen wegen ihrer Nähe zu PiS von Interesse. Sie werden Im Folgenden zitiert:
„Es gibt nur ein Programm: sich der Union in ihrer gegenwärtigen Gestalt zu entledigen, und das ist alles. Die jetzige Union muss liquidiert werden. Ob wir zur EWG zurückkehren oder ob etwas Neues entsteht, das sei dahingestellt. Wir können nicht länger tolerieren, dass uns jemand diktiert, was wir in unserem Land zu tun haben.
Wollen wir wirklich, dass unsere Republik im Eurokolchosen-Parlament repräsentiert wird? Lediglich durch Volksdeutsche, Verräter und Exsowjets, ist das eure Wahl? Nein, ihr seid doch Polen und wollt, dass unsere Staatstreuen repräsentieren, Leute, die nicht von Dienstag auf Mittwoch ihre Meinung ändern.
Jeder (von uns Dreien) spricht mit eigener Zunge, jeder von uns hat eine etwas andere Konzeption, nicht wahr? Wir entfernen Polen aus der Union oder die Union aus Polen. Was diese armen Leute dort in Berlin und Paris sich selbst einbrocken!
Wir protestieren, dass man uns als Antieuropäer bezeichnet. Der Hauptfeind Europas ist die Europäische Union. Wir sind für Europa, aber gegen die Bande von Bürokraten, Dieben und denen, die derzeit Europa beherrschen. Mit jedem Tag kommen wir dem Ende der EU näher. In den Korridoren der Union sagt man bereits, dass dies die letzte Kadenz des Parlaments ist. Die Stimmen gegen Brüssel mehren sich, und auch wir bringen uns mit dieser Koalition in diesen allgemeineuropäischen Trend ein.
Quelle: Justyna Dobrocz-Oratz, Gazeta Wyborcza v. 08. 01. 2019.