Offener Brief 50 in Polen akkreditierter Botschafter

Offener Brief 50 in Polen akkreditierter Botschafter

50 in Polen akkreditierte Botschafter sowie Vertreter von NGOs veröffentlichten am 27. September einen offenen Brief, in dem sie unter Berufung auf die Allgemeine Deklaration der Menschenrechte ihre Unterstützung für Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle (LGBT) zum Ausdruck brachten.

Insbesondere müsse die Gesellschaft vor verbalen und physischen Attacken sowie vor Hassreden geschützt werden. Es sei erforderlich, sich gegen jede Form von Diskriminierung zur Wehr zu setzen; geboten seien Toleranz und gegenseitige Akzeptanz.

„Wir bringen unsere Anerkennung für die von der LGBT-Gesellschaft in Polen und in der ganzen Welt geleistete schwere Arbeit zum Ausdruck; gleichfalls für die Tätigkeit aller Menschen, deren Ziel es ist, die Wahrung der Rechte von LGBT-Personen und anderer, die vor vergleichbaren Herausforderungen stehen, zu sichern und sich gegen jegliche Diskriminierung zu verwahren, insbesondere die durch sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität motivierte. Die Menschenrechte sind universal, und alle, auch die LGBT-Personen, haben das Recht, sie voll und ganz zu nutzen.“

Der offene Brief ist nicht direkt an die Regierung gerichtet. Dennoch äußerte sich dazu der Kanzleichef von Premier Morawiecki. Dass alle vor dem Recht gleich seien, stehe außer Frage, doch die Behauptung, in Polen hätten Personen des LGBT-Milieus Schwierigkeiten, sei unwahr. Erstaunlich, dass etwas in Abrede gestellt werden kann, was vor aller Augen sichtbar ist!

Auch Premier Morawiecki meldete sich zu Wort. „Niemand kann uns Toleranz lehren, denn wir sind eine Nation, die diese Toleranz jahrhundertelang praktiziert hat; von dieser Toleranz haben wir in der Geschichte vielfach Zeugnis gegeben.“ Die Frage darf erlaubt sein, warum es an dem heute mangelt, worauf die Polen mit Blick auf ihre Geschichte zu Recht stolz sind.