Übersterblichkeit und Geburtenrückgang in Polen
Zur Sterblichkeit in Polen liegen 2021 erhobene Daten vor. Sie zeigen folgendes Bild: Im Laufe der letzten 12 Monate starben 508 000 Polen; geboren wurden in diesem Zeitraum 350 000 Kinder. Seit Jahrzehnten gab es kein so schlechtes Verhältnis zwischen Todesfällen und Geburten. Die Differenz von 158 000 geht allerdings vor allem zu Lasten der Corona-Pandemie, in der bislang 307 00 Personen den Tod fanden.
Mit 485 000 Verstorbenen im Jahr 2020 wurde die bislang höchste Todeszahl seit dem Zweiten Weltkrieg erreicht.
Das Missverhältnis zwischen Todesfällen und Geburten beseht seit Jahren. Mit dem Programm 500 plus, wonach jedes neugeborene Kind 5oo Zł. erhält, wollte die rechtskonservative Regierung dieser Entwicklung entgegensteuern. Wie die Daten zeigen, ohne Erfolg Die meisten Kinder werden im Übrigen in Regionen geboren, wo vornehmlich Reiche wohnen, die diese Kindergeldzulage nicht benötigen (16 auf tausend Einwohnern). In ärmeren Gemeinden liegt dagegen die Zahl an Neugeburten deutlich niedriger (zwischen 11 und 12 auf 1000 Einwohnern). Und nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts, das einen Schwangerschaftsabbruch selbst bei einer geschädigten Leibesfrucht untersagt, dürfte ein weiterer Rückgang an Geburten zu verzeichnen sein.
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